Themen : Der Saarwellinger Dialekt
So schwätzen mia èn Wellingen !
Saarwellinger Redensarten
Redensarten fassen eine Situation oder einen Gedanken prägnant zusammen und sind oft pointierter und verständlicher als langwierige Erklärungen. Sie bieten Antworten auf ein Problem, sind Formulierungen auf Abruf, Weisheiten aus zweiter Hand. Folgend ein Auszug typischer "wellinger" Redensarten, aber auch gängiger überregionaler Redensarten.
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Audio-Datei   006804_SWL.wav
Saarwellinger Redensarten
"hängen Sie doch bitte dè Wòmmsch òn èt Zappenbrett" | hängen Sie doch bitte die Jacke an die Gerderobe (Hochdeutsch mit Striemen) |
a geffd òòn wie èn Tuut voll Mècken | er gibt unglaublich an, er spielt sich auf |
a hat dè Pirpeln geposst grèdd | er wurde geimpft |
ähn Kopp unn ähn ääarsch | ein Herz und eine Seele |
ähn Kòu èss satt, wenn die ònna satt èss gema hämm | Aufforderung an die Gäste ans nach Hause gehen zu denken |
a heert unn sitt net, unn gett keena Herd nòh | er ist nie bei der Sache, Traumtänzer, er hält sich nicht an die Regeln |
a gleichdèm wie dòhinn gespautzt | er sieht ihm sehr ähnlich (wie ein Doppelgänger) |
a iss gerischt wie'n Haus èn Wellingen | er ist auf alles vorbereitet, es fehlt an nichts |
a iwwaschlett sisch wie'n Dreckschèbb | er ist übereifrig |
a iss jò so schinnònd | er geniert sich |
Bohnensòpp unn dòmäd òpp | Bohnensuppe, sonst nichts dazu |
dat hònnisch so gäija wie dè Geiss èt Messa | die Sache habe ich nicht gern, ich lehne es ab, ich will es nicht |
da Hund lecktd da dè Schnèss | du hast das Nachsehen, du bekommst nicht immer das, was du willst |
dè bèschd èn Hunnd èn dè Bohnen | du bist mit allen Wassern gewaschen, auf dich muss man acht geben |
dè daauschd èm Deiwel seim ääarsch neischd | du taugst zu nichts |
dè Gruseln sinn ma ausgòng | ich hab mich erschrocken |
dè hellen glòren Flappes mät ähm marren | jemanden total ausnutzen |
deija ès dè Zigeina aus da Hott gesprung | wenn sich jemand ungebührlich benimmt, du kannst nicht einer von uns sein |
deija ès sei Vatta, gehauzt unn gespauzt | der gleicht seinem Vater, wie ein Ei dem Anderen |
dò gehn da dè Grasgreijnen aus | da bekommst du das Gruseln |
dò kennscht dè ääarsch èn dè Seit grèijn | Fluch, wenn gar nichts funktioniert, wie erwünscht |
eisch hònn se schwäija èm Schlauda | ich habe sie alle im Treiben |
èt gett òff wie òff Matzen Hochzeit | es reicht genau |
èt hat misch iwwalaaf | es hat mich erschüttert (eine unangenehme Nachricht) |
èt helld nèt widda | es sättigt nicht lange |
eisch bin noch Matz genuch | ich bin noch in der Lage alles zu machen (ich bin noch nicht hinfällig) |
èm geschenktèn Gaul, lòut ma nèt ènt Maul | was man geschenkt bekommt soll man nicht nach seinem Wert kritisieren |
isch gehn dè Hund henken | Antwort an jd. der unbedingtwissen will, wo man hingehen will |
lòu mòhl lòò, lòò leit eppes | sieh einmal hier, da liegt etwas |
mèt Gewalt heeft ma en Geiss rèm | man kann nicht alles mit Gewalt erreichen (wenn das nötige Feingefühl fehlt) |
ma mischt wie dè Leijt, dònn geddèt èhm wie dè Leijt | man muss sich anpassen |
mein Herz èm Leif hat nèt dròòn gèdenkt, | ich habe nicht mehr daran gedacht, nicht im entferntesten |
mò, dònnajiss | Fluch, Donnerwetter nocheinmal |
naun mach dappa | beeile dich, nun mach schnell |
schwätz kähn Blèsch (Blech) | rede keinen Unsinn |
so wòar, wia leift un leeft | so wahr wie er lebt |
vònn da Hònd en dè Zònnd | von heute auf morgen leben, ohne Ersparnisse leben |
wievill Aua hòmma? | wieviel Uhr ist es? |
wònn soll isch disch wakrisch marren? | wann soll ich dich wecken? |